"Unser Wasser- Kassel"
Initiative Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region

HNA 9.5.2005

Leserbriefe
zum Wassersparen und zur Privatisierung des Wassers


 

Es ist ein kleiner Erfolg, dass es die Bevölkerung in unseren Breiten geschafft hat, etwas sorgsamer mit dem kostbaren Gut Wasser umzugehen. Es sollte selbstverständlich sein, mit den Ressourcen verantwortungsvoll umzugehen. Es gibt nicht zu viel Natur, es gibt nur zu viel Verschwendung und sorglosen Umgang damit. Und dann sind da noch die Architekten im hessischen Ried. Sind das auch solche "Experten" wie die, die uns zum Geld-aus-demFenster-Werfen erziehen wollen?

Dieter Stephan, Felsberg

 

 

Wenn Privatfirmen das Wasser liefern können und dürfen, ist es zwar für die Gemeinden in erster Linie lukrativ, für Millionen von Euro ihr Wassernetz zu verkaufen, aber in ferner Zukunft eine Katastrophe. Kapitalorientierte Unternehmen werden den Markt übernehmen und die Netze im wahrsten Sinne aussaugen. Ignoriert das diese hessische Landesregierung völlig? Will sie den Gemeinden helfen oder in der Zukunft, wenn sie als Entscheider nicht mehr da sind, höhere Schulden zufügen, als die Einnahmen aus dem Verkauf heute für die Gemeinden einbringen? Denn kapitalorientierte Unternehmen werden nichts in die Wassernetze investieren, sie werden zirka zehn Jahre Gewinnmaximierung betreiben und dann die maroden Wassernetze an die Gemeinden zurückführen für einen Euro. Der ökologische und ökonomische Schaden der Zeit des Aussaugens wäre nicht mehr gutzumachen. (...)

Dieter Wolfram, Helsa

 

 

Die vorgebrachten Argumente gegen das Wassersparen sind aus ökonomischer Sicht der Tendenz nach richtig. Viele Probleme treten aber auch ohne Wassersparen auf, werden also höchstens noch etwas verstärkt. Als Ingenieurwissenschaftler (...) muss ich aber darauf hinweisen, dass fast alle GewässerSchutzargumente in den beiden Artikeln außer Acht gelassen wurden. Das wichtigste diesbezügliche Argument für das Wassersparen ist, dass das in Industrie, Gewerbe und Haushalt gebrauchte Wasser nicht wieder mit der ursprünglichen Qualität an der Stelle in das Gewässersystem eingeleitet wird, an der es entnommen wurde. Daraus können sich lokale Mengendefizite an den Entnahmestellen ergeben und andererseits Gewässerqualitätsprobleme unterhalb der Abwassereinleitungsstellen.

Dr. Peter Wolf, Kassel

 

 

Voller Fröhlichkeit habe ich registriert: Ab sofort "Wasser marsch!" (...) Hier hat ein Mann, der es wissen muss, gesagt: "Wir brauchen mit Wasser nicht zu knausern." Ich habe spontan unsere Regentonne von der Terrasse verbannt. Sammle nicht mehr Regentropfen, sondern lasse unsere Wasserhähne kräftig laufen, die Blumen werden es uns danken. Nun werde ich über die hiesigen Stadtwerke versuchen, einen Mengenrabatt für den künftigen Mehrverbrauch zu bekommen, weil ich damit die ständig steigenden Kosten von Wasser und Abwasser relativieren kann. Auch bringen wir damit einen nicht unerheblichen Beitrag zur Kostensenkung. Durchspülen der Rohrsysteme wird nicht mehr nötig sein. In diesem Sinn: "Rein in die Wanne."

Peter Ebel, Kassel

 

 

Die Experten irren - ich spare nicht Wasser, ich spare Geld! Macht den Strom, das Wasser und den Sprit so billig wie in den USA, und die Menschen werden gedankenlos damit umgehen - wie in den USA. Sind nicht eben gerade in Eschwege die neuen Berechnungsgrundlagen für die Wasserabgaben verteilt worden? Wie viel kosten die schönen Farbfotos und computerberechneten Flächenpläne? Sinken dadurch meine Kosten? Ich spare, wo ich kann. Die Kosten steigen überall, und mein Verhalten führt also zur Verteuerung? Das ist aberwitzig.

Dr. Cornelia Weckmüller, Eschwege