Lohfelden. Viele Lohfeldener fürchteten
schon lange, dass der Boden und das Wasser durch das frühere
Presswerk der Richter- und später IWK-Hallen verunreinigt
sein könnte. Nun hat es sich bestätigt: Die Erde unter
den alten Produktionshallen ist tatsächlich belastet. Der
Boden ist mit verschiedenen Industrieölen verschmutzt, das
Grundwasser mit chlorierten Kohlenwasserstoffen.
Das
haben umfangreiche Bohrungen und Untersuchungen des Fuldataler
Consulting-Büros Haress und Pickel ergeben, das auf Anordnung
des Regierungspräsidiums (RP) Kassel im Auftrag des Grundstückseigners,
der Harald Quandt KG in Bad Homburg, seit Wochen vor Ort aktiv
war.
Das
Ergebnis im Einzelnen: An verschiedenen Stellen unterhalb der
früheren Produktionshallen ist der Boden mit Motoren-,
Schmier- und Schneidölen verunreinigt. Die Belastung
reiche bis maximal 2,50 Meter in die Tiefe, teilte die Quandt
KG in
einer Pressemitteilung mit.
Darüber hinaus wurde eine Belastung des Grundwassers festgestellt.
Am östlichen Rand des Betriebsgeländes seien chlorierte
Kohlenwasserstoffe gefunden worden, "die sich mit dem Grundwasserstrom
in einer schmalen Schadstofffahne nach Osten ausgebreitet" haben,
heißt es weiter.
"Es
ist ein beherrschbares Problem", sagte Bürgermeister
Michael Reuter in einer ersten Stellungnahme gegenüber der
HNA. Das Grundwasser sei zwar betroffen, nicht aber das Trinkwasser
in der Gemeinde. "Die Bürger werden nicht belastet",
versichert das Gemeindeoberhaupt. Das Trinkwasser für Lohfelden
komme aus Tiefbrunnen und Quellen, die weit weg und oberhalb
des betroffenen Bereichs in der Söhre liegen.
Auch
das Oberflächenwasser sei nicht betroffen, sagt Reuter,
der Bürgersee sei völlig sauber und unbedenklich. Die
Gemeinde habe das eigens untersuchen lassen, um ihre Bürger
und vor allem die Kinder zu schützen.
Um
die genaue Ausbreitung der Belastung im Grundwasser abzuklären,
wird demnächst noch eine Bohrung an der Regenbogenschule
niedergebracht. Ende November sollen die Untersuchungen
abgeschlossen sein.
Sanierungsplan
Dann
werde ein Sanierungsplan aufgestellt, den das RP als Obere Umweltbehörde genehmigen muss, sagte RP-Sprecher Michael
Conrad. Er schätzt die Beseitigung der Altlasten als "mittleres
Sanierungsverfahren" ein.
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