17.9. 1997
HNA
Lokalredaktion
Frankfurter Straße 168
34121 Kassel
LeserInnenbrief
Wir haben die Politik der GhK gegenüber
den Bauwagenplätzen K18 und Hotz-N-Plotz seit letztem Sommer beobachtet
und sind nun durch einen Brief der Projekte über den neuesten Stand
unterrichtet worden. Demnach will die GhK die Projekte beenden und ist
nicht bereit, die Zukunft der Wagenplätze zu sichern.
Wir lehnen eine solche Vorgehensweise ab und fordern die GhK auf, zu ihrer Verantwortung den Plätzen gegenüber zu stehen. Die Bauwagenplätze sind, ebenso wie die MieterInnengemeinschaft Hegelsbergstraße, selbstverwaltete Wohnprojekte. In ihren Ursprüngen gehen sie auf Vereinbarungen mit der GhK zurück. Auf den Plätzen leben ungefähr 25 Menschen, nur unwesentlich weniger als in dem selbstverwalteten Haus Hegelsbergstraße 26. Durch die Selbstverwaltung wissen wir, welchen Schwierigkeiten des Alltags die BewohnerInnen der Bauwagenplätze unterworfen sind. Für die Wagenplätze kommen von außen die Kahlschlag-Politik und Ignoranz seitens der GhK hinzu.
Die GhK schmückt sich andernorts mit
den Adjektiven „kreativ", „innovativ" und „interdisziplinär", dennoch
will sie zwei Projekten, die eben gerade diese Begriffe mit Inhalt füllen,
sprichwörtlich den Boden entziehen.
Wir fordern die GhK-Verwaltung auf, die
Zukunft der Bauwagenplätze auf ihrem Gelände zu sichern und direkte
Gespräche mit den BewohnerInnen aufzunehmen. Wir sprechen uns gegen
eine Politik der Zerstörung selbstverwalteter Projekte aus.
Für den Vorstand Andrea Kraus
MieterInnengemeinschaft Hegelsbergstraße
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